Die Wettervorhersagen für den Osten Sloweniens, sowie auch für Niederösterreich, Tschechien und Polen sind katastrophal. Es wird vor tagelangem Starkregen, Stürmen und Überschwemmungen gewarnt, und auf Reisen mit Bahn oder Auto soll am Wochenende verzichtet werden. In den Berichten und auf den Wetterkarten ist jedoch erkennbar, dass sich diese Unwetter hauptsächlich auf der Alpen-Nordseite und im Osten austoben werden, während auf der Südseite nur zeitweise mit stärkeren Regenfällen zu rechnen ist. Deshalb nutzen wir diese Chance, und in einer ganz kleinen Pause des starken Dauerregens (in der es nur leicht regnet :) packen wir am Donnerstagabend schnell Markise, Fahrräder und anderen Kram soweit ein, dass wir am Freitagmorgen bei mäßigem Regen das Drautal hinauf Richtung Westen starten können. Die Drau hat durch den tagelangen starken Regen bereits sehr hohe Pegel, und unterwegs sieht es stellenweise so aus, als wenn wir da einen Tag später vielleicht nicht mehr hätten entlang fahren können. Am Mittag erreichen wir bei nachlassendem Regen den Keutschacher See in Kärnten, und am Nachmittag hört der Regen tatsächlich ganz auf, sodass wir unsere Markise ganz in Ruhe und im Trockenen wieder aufbauen können. Und es reicht sogar für einen Spaziergang am Seeufer.
Was für ein schöner Anblick nach diesen zwei Regentagen und -nächten!
Am Abend belohnen wir uns mit einem Besuch in einem kleinen, abgelegenen Restaurant am Berg oberhalb des Sees. Hier gibt es eine tolle Aussicht bis zum Wörthersee und die typischen österreicherischen Wirtshausgerichte, auf die wir uns schon gefreut haben.
Der angekündigte Regen findet bis jetzt kaum statt, und deswegen beschließen wir, uns bei dem durchwachsenen Wetter die Stadt Villach anzuschauen. Auf der Fahrt reißen die tief hängenden Wolken stellenweise ein wenig auf, und wir genießen schöne Ausblicke auf leicht schneegepuderte Berge. Die Schneefallgrenze ist in den letzten Tagen auf ca. 1.000m gesunken, und es soll in den nächsten Tagen noch etwas Schnee dazu kommen.
Die bei sonnigem Wetter bestimmt sehr hübsche Innenstadt von Villach zeigt sich heute fast menschenleer, und eine eigentlich sehr schöne Veranstaltung, der Umzug zum Jahrestreffen des Kärntner Landesschützenverbandes, findet kaum Zuschauer. Uns hat das Zuschauen und Zuhören bei diesem Umzug viel Spaß gemacht. Es erinnert uns daran, dass wir diesmal beim Mellmausländer Oktoberfest leider nicht dabei sein können, und wir grüßen an dieser Stelle alle Mitwirkenden, besonders die "Original Mellmausländer"! :)
Der Tag beginnt mit dramatischem Licht über dem See, tatsächlich so wie auf dem Foto, welches Frühaufsteherin Gundel beim Brötchenholen gemacht hat.
Wir sind in Gedanken ständig bei den Unwettern, die die armen Menschen in Niederösterreich, Tschechien, Polen und Teilen Bayerns erleiden. Es ist ein sehr glücklicher Umstand, dass wir Maribor rechtzeitig und in die richtige Richtung verlassen haben, und wir sind sehr dankbar, hier so vergleichsweise harmlose, heute sogar angenehm herbstliche Wetterbedingungen vorzufinden, viel besser als angekündigt. Deshalb entschließen wir uns heute gleich zu zwei kleinen Ausflügen.
der etwa 7km lange Rundgang um den See lässt uns deutlich spüren, dass innerhalb von wenigen Tagen der Sommer in den Herbst übergegangen ist.
Vom Keutschacher See sind es nur etwa 5 km und 90 Höhenmeter die Straße hinunter zum Südufer des Wörthersees. Wir machen einen kleinen Abstecher mit den Rennrädern und fahren ein Stück in beide Richtungen am Ufer entlang. Es ist nicht leicht, zwischen den ganzen Häusern sehr reicher Leute noch Lücken mit hübschen Ausblicken auf den See zu finden.
Am Ende der Tour noch ein Sprung in unseren noch etwas warmen See, auch wenn die Lufttemperatur eigentlich nicht so zum Baden drängt :)
Das arme Mädchen auf dem Foto, welches wir gestern bei einem Besuch in Klagenfurt an dem Brunnen zu Ehren des Stadtgründers gesehen haben, bringt sehr schön zum Ausdruck, was es im Moment zum Thema Wetter zu sagen gibt.
Aus diesem Grund macht das Fotografieren im Moment nicht viel Spaß, das Anschauen von trüben Bildern genau so wenig, und deshalb berichten wir heute einmal bilderlos über die aktuellen Entwicklungen.
Nach all den Aktivitäten der letzten Wochen stört es uns nicht, mal einige Zeit in unserem sehr gemütlichen Wohnwagen zu verbringen und hin und wieder mal einen Blick hinaus auf die Wetterentwicklung zu werfen. Trotzdem haben wir gestern die regenfreien Stunden dazu genutzt, die Altstadt von Klagenfurt zu besuchen. Als es dann wieder zu regnen anfing, haben wir uns noch die Zeit mit dem Besuch zweier großer Sportgeschäfte vertrieben und das ganze mit einer reichhaltigen Mahlzeit beim Burger King abgeschlossen.
Heute haben wir dann bei noch etwas feuchten 13 Grad eine etwas längere Mountainbiketour an den umliegenden Hügeln entlang gemacht. Bei dem etwas trüben Wetter waren Fotos nicht sinnvoll, deshalb kann, wer mag, sich wie immer die Bilder in der Komoot-Tour anschauen. Mehr zur Tour: Keutschacher Höhe
Danach war es Zeit, uns aufgrund der Großwetterlage über unsere weiteren Reisepläne Gedanken zu machen.
Änderung der Reiseplanung
Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist folgende Situation:
Im gesamten zentralen Alpenraum. insbesondere in Höhen von nur wenig über 500m, herrschen sehr niedrige Temperaturen. Nachts zwischen ca. 4 und 8 Grad, tagsüber kaum über 13 Grad, und das bei sehr wechselhaften Bedingungen. Das soll sich in den nächsten Tagen nur sehr zögerlich leicht bessern. Zudem bestehen nördlich des Alpenhauptkamms, besonders in etwas östlicher Richtung, katastrophale Zustände aufgrund der zurückliegenden und teilweise noch immer bestehenden Unwetter. Unseren bisherigen Plan, nach Lienz weiterzureisen und Mitte nächster Woche ins Inntal bei Kufstein zu wechseln, verwerfen wir deshalb. Stattdessen haben wir die vermeintlich glänzende Idee, einfach weit nach Westen in eine tiefere Lage zu wechseln, wo noch sehr schön warmes, sommerliches Wetter besteht, und was würde sich da besser anbieten als das Etschtal mit seinem beinah mediterranen Klima, also die Gegend um Meran, Bozen oder noch ein paar Kilometer weiter talabwärts.
Also mal fix ein oder zwei der schönsten Plätze dort anrufen und ... upps!! Offenbar hatten schon sämtliche Camper im ganzen Alpenraum dieselbe tolle Idee! Und da jetzt an der Adriaküste auch sehr schlechtes Wetter ist, kommen die "Kroatienfahrer" jetzt auch noch dazu. Ergebnis: schon die ersten Anrufe werden mit teils entnervtem "wir sind voll bis Oktober" beantwortet, andere Plätze lassen mit derselben Information nur noch einen Anrufbeantworter laufen, und einige von unseren gefühlt etwa 20 Anrufen werden gar nicht erst entgegen genommen. Sämtliche Reisenden aus ganz Europa scheinen im Moment das Etschtal zu bevölkern, also alles so wie mitten im Juli.
Sehr überrascht und ziemlich resigniert erwägen wir, dann eben trotzdem nach Lienz zu fahren und dort halt Tag und Nacht zu heizen und nur soweit wie möglich kleinere Radtouren zu unternehmen, als ein letzter Versuch doch zum kaum noch erhofften Erfolg führt: im oberen Etschtal, welches wir erst gar nicht auf dem Schirm hatten, wird uns ab Donnerstag (übermorgen, unser sowieso geplanter Reisetag) ein Stellplatz auf einem sehr guten Campingplatz zugesagt.
Diese Aussicht und Vorfreude auf einige weitere sommerliche Tage in toller Landschaft lässt uns sehr optimistisch auf unsere weitere Reise blicken!
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